30. August 2017
Individuelle Mobilität und Massenverkehrsmittel – eine liberale Vision für Würzburg
Pressemitteilung der Interessengemeinschaft Würzburger Straßenbahn e.V.
Am 1.8.2017 lud die Interessengemeinschaft Würzburger Straßenbahn e.V. zu einer öffentlichen Diskussion ein zum Thema:
Individuelle Mobilität und Massenverkehrsmittel – eine liberale Vision für Würzburg.
mit den Referenten Prof. Dr. med. Andrew Ullmann (FDP-Kreisvorsitzender Würzburg), Joachim Spatz (FDP-Stadtrat und MdB a.D.). Gerd Hilbert (stellv. Kreisvorsitzender FDP Würzburg) und der Vorstand der IWS e.V. leiteten die Diskussionen.
Ausgangspunkt war die Feststellung, dass Mobilität Freiheit bedeutet - und dazu gehört auch die Freiheit der Verkehrsmittelwahl. Liberale Politikerinnen und Politiker haben sich immer wieder für den Ausbau eines qualitätvollen öffentlichen Personennahverkehr eingesetzt. Es sei an den bayerischen Wirtschafts- und Verkehrsminister (2008-2013) Martin Zeil (FDP) erinnert, der für seine herausragenden politischen Leistungen um den Bahnverkehr 2013 den Deutschen Schienenverkehrs-Preis erhielt.
Wie stehen die Liberalen zu den aktuellen ÖPNV-Ausbauplänen in Würzburg und Umland?
Auf jeden Fall unterstützen FDP-Vorstand und Stadtrat Spatz das Projekt des Straßenbahnbaus Frauenland-Hubland, soweit eine für die Stadt verträgliche Finanzierung sichergestellt werden kann. Sah man im Jahr 2014 hier noch große Finanzierungsprobleme, so zeigen die aktuellen Entwicklungen eine Vielzahl von Fördermöglichkeiten, die es – insbes. mit Blick auf eine positive Stadtentwicklung – auszuschöpfen gilt. So beschloss die Bayerische Staatsregierung am 18.7.2017 ein umfangreiches „Maßnahmenpaket für saubere Luft in Innenstädten“ mit Förderung von ÖPNV und Tram- und U-Bahn-Ausbau. Das sind positive Signale u.a. für die Finanzierung neuer Fahrzeuge, die es auch in Würzburg aufzufangen gilt. Das durch den Querverbund innerhalb der WVV abgedeckte Defizit des städtischen Nahverkehrs von ca. 17 Mio. € jährlich scheint den Referenten in Anbetracht der künftigen Aufgaben von Straßenbahn und Bussen erträglich. Als besonders förderungswürdig benennen sie der Ausbau von Park and Ride-Plätze an den Endpunkten der Straßenbahnen (Hubland-Gerbrunn!) und an Bahnstationen.
Zur Frage des Einsatzes von Elektrobussen entspann sich eine lebhafte Diskussion, an der auch Thomas Ort (Vorsitzender Würzburger Liste e.V.) teilnahm. Hier war man der Meinung, dass man zwar den neuen Technologien gegenüber aufgeschlossen sein müsse, E-Busse aber nicht als Konkurrenz oder gar Alternative zur geplanten Straßenbahnlinie 6 ans Hubland zu sehen seien.
Dr. Konrad Schliephake und Eckhard W. Beck (IWS) dankten abschliessend allen Teilnehmern. Sie zeigten sich erfreut, dass es einen breiten, parteienübergreifenden Konsens für den Ausbau von Straßenbahn und Bus in Stadt und Region gibt – jenseits aller kurzfristiger finanzieller Bedenken und Vorbehalte.