Main-Post
27. März 2007

Böse Überraschung mit Monopoly

Leserbrief zu: "OB: Es geht um jede Stimme"

Monopoly-Abstimmung wird zum Sammeln persönlicher Daten mißbraucht!

Als ich den Aufruf der OB zur Monopoly-Wahl gelesen habe, dachte ich mir 'Mach halt mit'. Als ich auf der angegebenen Mainpost-Internetseite bis ganz nach unter gescrollt hatte, wo dann doch tatsächlich der gesuchte Link zu finden war, hab ich ihn angeklickt. Dann noch auf der Monopoly-Karte auf Würzburg geklickt, in der Annahme das wars. Doch jetzt konnte ich auch nach das Motiv auswählen: sehr gerne.

Nun die böse Überraschung: Ich muss mich registrieren.
D.h. ich soll, nur um eine Stimme bei einer Internetabstimmung für ein Spiel abzugeben, den kompletten Satz meiner persönlicher Daten preisgeben, vom Geburtsdatum über Name, Anschrift und Telefonnummer bis zur E-Mail-Adresse. Warum nicht auch noch den Verdienst und wie viele Personen in meinem Haushalt leben?

Ich vermute mal, die Monopoly-Firma Hasbro wird mit den so "gewonnenen" Daten mehr Geld verdienen als mit dem Spiel selbst.

Dass die Deutschen es mit dem Schutz ihrer persönlichen Daten nicht so ernst nehmen, zeigt sich ja an der Verbreitung von Kundenkarten. Doch was ist mit den Politiker. Sonst wollen sie die Bürger doch auch bei jeder Kleinigkeit vor sich selbst schützen.

Die folgende Passage hat die Mainpost nicht abgedruckt. Da sie aber für den Gesamt -Sachverhalt von Bedeutung ist, wird sie hier vollständig wiedergegeben.

Haben Kommunalpolitiker, die in ihren Lokalmedien für die Monopoly-Abstimmung werben, denn noch nie etwas vom Datenschutzgesetz gehört, nach dem nur die Daten zu erfassen sind, die für die Durchführung einer Aktion unbedingt notwendig sind? Oder wollen Sie mal wieder nur Imagepflege betreiben und werben deshalb blauäugig für eine Aktion, deren dubiose Umsetzung sie gar nicht zur Kenntnis genommen haben?

Ich bin nur ungern der Spielverderben: Aber diese Datensammelaktion von Hasbro ist das Letzte. Und dass es auch noch von unserer Oberbürgermeisterin per Zeitungsaufruf unterstützt wird, ist das Allerletzte.

Jens Brandt
97084 Würzburg