Volksblatt
Würzburg, 23. Dezember 2006

FDP hält OB Beckmann für „angezählt“

WÜRZBURG (RÖ.) Mit Verärgerung, so heißt es in einer Pressemitteilung, hat die Würzburger FDP zur Kenntnis genommen, dass die von CSU und SPD getragene Mehrheit den interfraktionellen Antrag „Konsequenzen aus dem Bürgerbegehren“ abgelehnt hat. Dieser sah vor, die Errichtung eines Einkaufzentrums am Mozartareal voranzutreiben.

Offensichtlich wolle die CSU die Würzburger nun für die demokratische Entscheidung, die Arcaden nicht zu wollen, abstrafen, so Eren Basar, Vize-Chef der Würzburger Liberalen. Die Diskussion um einen Alternativstandort sei im Rahmen des Bürgerentscheides so präsent gewesen, dass zumindest Prüfaufträge hätten erteilt werden müssen, um nach möglichen Varianten am Standort Mozartareal zu suchen.

Verwundert zeigten sich die Freien Demokraten auch über die Oberbürgermeisterin. Diese habe das Ergebnis des Bürgerentscheids nicht dazu genutzt planerische Defizite aufzuarbeiten. Der innerhalb der CSU vereinbarte Jour fix zwischen der OB und dem Kreisvorsitzenden sei „einfach nur lächerlich“. Die Oberbürgermeisterin, so Basar, sei angezählt.

Mit ihrem Abstimmungsverhalten habe die CSU-Fraktion eine eindeutige Absage an einen Arcadenersatz am Mozartareal signalisiert, heißt es in einer Erklärung der CSU. Der Bereich sei viel zu sensibel, um hier 15.000 qm Verkaufsfläche festzuzurren.

Ohne fachlich fundierte Untersuchung der zu erwartenden Verkehrsströme, ohne Beteiligung der Denkmalschutzbehörde und ohne jede Planung zur Flächennutzung und der benötigten Stellplätze könne eine Vorabfestlegung der Verkaufsfläche nur ein Abenteuer mit ungewissem Ausgang werden, aber keine Grundlage für einen bindenden Stadtratsbeschluss sein.