Würzburg, 14. September 2006
FDP: Stadt muss sich von Nautiland trennen
Mit heftiger Kritik an der großen Koalition aus SPD und CSU im Rathaus schaltet sich nun der Kreisvorstand der Würzburger FDP in die Diskussion um das Nautiland ein: Die Liberalen werfen den beiden großen Fraktionen im Stadtrat vor, sich vor der Entscheidung um das Nautiland gedrückt zu haben.
Das Problem der Finanzierung des Nautilandes sei den Stadträten seit Jahren bekannt. Statt jedoch eine Entscheidung zu treffen, werde diese seit mehr als vier Jahren verschleppt. Vor dem Hintergrund der immer noch kritischen Lage des Haushalts sei dies unredlich, so die FDP.
Eren Basar, Vorsitzender des kommunalen Arbeitskreises der FDP, führt aus: "Die Befürchtungen, die schon im Jahr 2002 hinsichtlich der weiteren Entwicklung des Nautilands bestanden, haben sich leider bewahrheitet: Der Zustand ist schlechter geworden, die Besucherzahlen sinken, das Defizit und damit der städtische Zuschuss wird immer größer. Die Stadt investiert hier in ein Fass ohne Boden," so der stellvertretende Kreisvorsitzende.
Die Liberalen plädieren daher für die Trennung des Spaßbades von der Stadt. „Der städtische Haushalt leidet immer noch unter einem strukturellen Defizit. Dies macht eine umfassende und kritische Prüfung aller städtischen Betriebe erforderlich." so FDP-Vize Moritz Kracht. Es sei den Bürgern und kommenden Generationen gegenüber nicht zu verantworten, dass die Stadt weiterhin Geld ausgibt, das sie nicht hat.
Basar stellt klar: Die Trennung des Nautilandes von der Stadt, sei nicht notwendigerweise eine Entscheidung zur Schließung. Stattdessen solle man sich für Bad und Eisbahn um einen privaten Investor bemühen, der den Komplex wirtschaftlich betreiben könne. Auf Dauer gesehen wäre eine solche Entscheidung deutlich kostengünstiger, selbst wenn die Stadt - dem Vorschlag der FDP folgend - in diesem Falle einen Teil der Mieten für die dort vorhandenen Sportvereine übernähme.
Deutliche Kritik äußerten Basar und Kracht ferner an der SPD. Deren Forderung, das Bad in jedem Falle erhalten und renovieren zu wollen, sei äußerst durchschaubar. Die Würzburger Bürgerinnen und Bürger wüssten gut genug um die finanzielle Situation der Stadt, um einen solchen Vorschlag, der keinerlei Finanzierungskonzept enthalte, richtig einschätzen zu können, so die FDP-Politiker. „Die Würzburger Genossen müssen schon sagen, wo sie 8 Millionen Euro für eine Sanierung auftreiben wollen.“